Navigation: Start -> AnwenderTutorials -> Backup Strategien

Backup Strategien

Das Thema Backup ist so alt wie es Daten gibt, doch immer noch ist es häufig unzureichend umgesetzt. Nahe liegend ist es, seine Daten auf eine externe Festplatte zu sichern oder auf CD-ROMs oder DVDs zu brennen. Ein Festplatten-RAID kann die Daten permanent auf zwei Festplatten kopieren, und schützt so beim Ausfall einer Festplatte. Was macht man aber um seine Daten vor Feuer, Überflutung, Einbruch und Diebstahl oder Beschlagnahme zu schützen?

Man kann externe Backup-Datenträger regelmäßig außerhalb der eigenen vier Wände unterbringen. Jedoch ist dies umständlich und je nach Intervall liegt das letzte Backup einige Wochen zurück und enthält daher nicht die aktuellsten Daten. Daher bieten sich Online Backups an, bei denen die Backupdaten über das Internet zum Backupspeicher übertragen werden. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass vor Übertragung die Daten auf dem heimischen Computer ausreichend verschlüsselt werden. Dies schützt davor, dass der Betreiber oder ein Hacker der Zugriff zu dem Online Speicher erlangt, die Backupdaten lesen können. Eine Transportverschlüsselung wie SSL/TLS schützen hiervor nicht. Wir haben uns die besten Tools und deren Sicherheit angeschaut und stellen diese im Folgenden vor. Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten um die Backupdaten vor Transport zu verschlüsseln:

Es sollte nicht vergessen werden, dass im Zweifelsfall die Vertraulichkeit der Daten vom Passwort abhängt. Dieses sollte daher ausreichend lang bzw. kompliziert gewählt werden. Grundsätzlich gilt, dass ohne die nötigen Schlüssel kein Zugriff auf die verschlüsselten Daten möglich ist. Die Schlüssel sind also unbedingt sicher aufzubewahren und separat an einem anderen Ort aufzubewahren.

Da wir die Möglichkeiten zur Datenverschlüsselung dargestellt haben, stellt sich nun die Frage, wo die Daten gespeichert werden sollen. Einige Speicherorte bzw. –dienste wollen wir im Folgenden erwähnen:

Will man sich nicht auf einen kommerziellen Anbieter einlassen – sei es wegen der Kosten, aufgrund zu großer Datenmengen oder wegen Sicherheitsbedenken – könnte man seinen eigenen Onlinespeicher aufbauen. Hierzu kann man sich einen eigenen Server mieten oder im Rechenzentrum unterstellen (server housing) oder auch einen Onlinespeicher bei Freunden platzieren. Für letzteres bietet sich Tahoe (siehe oben) an, da man damit einfach und sicher private „Speicherclouds“ aufbauen kann. Beispielsweise tut man sich mit ein paar Freunden zusammen, die Speicherplatz zur Verfügung stellen, und die ihre Backups in der privaten “Cloud” speichern. Fallen ein oder mehrere (der Grad der Redundanz ist konfigurierbar) Speicher aus, so sind die Backups immer noch verfügbar. Tahoe hat jedoch den Nachteil, dass die Computer der Teilnehmer für die Dauer der Nutzung in Betrieb und online sein müssen. Schön wäre es daher, wenn man stattdessen hierfür WLAN-Router mit einer externen Festplatte nutzen könnte. Derzeit scheint es jedoch noch keine vorbereiteten Systeme zu geben, um Tahoe auf üblichen WLAN-Routern nutzen zu können (z.B. mit OpenWRT). Hier besteht also noch Bedarf zum Basteln…

Will man nicht Tahoe sondern eine andere Methode verwenden reicht ein gewöhnlicher Speicher aus, auf den man mittels VPN zugreifen kann. Dies lässt sich durchaus mit üblichen WLAN-Routern mit USB-Anschluss (für eine externe Festplatte) realisieren (z.B. mittels OpenWRT oder DD-WRT). Natürlich funktioniert dies auch mit PCs jedoch müssen diese für den Datenabgleich angeschaltet sein. Ein Vorteil eines solchen Netzes unter Freunden ist, dass sich die Backups initial offline erstellen lassen, um die Übertragung großer Datenmengen über das Internet zu vermeiden. Anschließend werden nur geänderte Daten übertragen. Im Fall dass ein Backup wieder eingespielt werden muss, besteht bei diesem Ansatz wohl auch die Möglichkeit, auf den Datenträger lokal zuzugreifen.

Viel Erfolg bei der richtigen Backupstrategie!

GPFWiki: BackupStrategien (last edited 2010-10-25 13:01:39 by 119)


Creative Commons License Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.