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Hier ist der aktuelle Flyer als PDF: gpf_flyer_2009.pdf
Sicherheit statt Überwachung
Der Verein German Privacy Foundation e.V.
Der gemeinnützige Verein German Privacy Foundation e.V. (GPF) setzt sich für den Schutz der Privatsphäre und für eine sichere Kommunikation im Internet ein. Er organisiert und unterstützt Weiterbildungs- und Aufklärungsmaßnahmen zu den Themen Kryptografie (insbesondere Verschlüsselung von E-Mails) und Anonymität im Internet (z.B. Tor - The Onion Router, JAP/JonDonym, anonyme Remailer). Die GPF und ihre Mitglieder betreiben mehrere Anonymisierungsserver und stellen diese der Öffentlichkeit zur freien Nutzung zur Verfügung.
Neue Risiken bei der Telekommunikation
Bei der Telekommunikation mit Telefon, Internet und E-Mail sind die Nutzer zunehmend neuartigen Gefahren ausgesetzt. Technisch ist es heutzutage leichter denn je, Telefonate unbemerkt abzuhören sowie Bewegungs-, Interessen- oder Persönlichkeitsprofile anzulegen. Internetnutzer sind kriminellen Angriffen mittels Computerviren, Trojanern und anderen Schadprogrammen ausgesetzt, um Kreditkarteninformationen zu entwenden, Identitätsdiebstahl zu begehen, Geld gegen die Rückgabe privater Daten zu erpressen oder den Computer zum Versenden unerwünschter E-Mail-Werbung (sog. „Spam“) zu missbrauchen. Die Risiken sind um so größer, je mehr sensible Daten digital gespeichert und je mehr Transaktionen über das Internet abgewickelt werden. Die Gefahren im Internet werden durch einige staatliche Maßnahmen sogar verschärft – wie die Einführung unausgereifter technischer Systeme oder die Ausweitung von Überwachungsgesetzen. Beispiele sind die geplante so genannte Online-Überwachung („Online-Durchsuchung“) und die Vorratsdatenspeicherung, in deren Rahmen das Kommunikationsverhalten aller Bürgerinnen und Bürger in Deutschland vollständig erfasst und ein halbes Jahr lang gespeichert wird. Diese Datenbestände könnten dazu führen, dass immer häufiger Unschuldige verdächtigt werden und sich für Ihr Verhalten rechtfertigen müssen. Das könnte schon dann der Fall sein, wenn man sich mit seinem Mobiltelefon zur „falschen“ Zeit am „falschen“ Ort aufgehalten, sich am Telefon verwählt und aus Versehen die Nummer eines Kriminellen gewählt oder sich nur im Internet über bestimmte Themen informiert hat. Darüberhinaus wecken solch riesige Datenbestände, wie sie z. B. durch die Vorratsdatenspeicherung entstehen, zahlreiche Begehrlichkeiten. Zahlreiche Abhörskandale in der deutschen Wirtschaft haben gezeigt, dass sogar „seriöse" Unternehmen nicht der Versuchung widerstehen können, ihre technischen Möglichkeiten illegal auszuschöpfen.
Die GPF setzt sich explizit für Anonymität in der alltäglichen Kommunikation ein, um die überflüssige Erfassung sensibler Informationen zu vermeiden und dadurch Angriffsmöglichkeiten zu verhindern, um so eine größere Sicherheit für alle zu erreichen.
Was macht die German Privacy Foundation?
Schulungen und Weiterbildung
Privatsphäre im Internet ist ein dynamischer Prozess, der immer wieder neu diskutiert und analysiert werden muss. Die German Privacy Foundation stellt sich diesen Fragen und bietet Schulungen und Tutorien an.
Im Rahmen des Mentorprogramms stellt die German Privacy Foundation den Teilnehmern einen persönlichen Mentor zur Seite. Dieser schult und hilft bei der Einrichtung, Konfiguration und Nutzung von Software zur E-Mail- und Datenverschlüsselung.
Betreiber von Tor-Servern geraten immer häufiger unschuldig in das Visier von Ermittlungen. Dies geschieht häufig durch mangelnde IT-Kenntnisse der Fahnder. Um unberechtigte und nicht hinnehmbare Ermittlungsmaßnahmen gegen Betreiber von Tor-Servern zu vermeiden, bietet die German Privacy Foundation Schulungsmaßnahmen für Ermittler an. In diesen Trainingskursen werden die Grundlagen von Anonymisierungsdiensten und deren frühzeitige Erkennung vermittelt.
Anonymisierungsdienste im Internet
Anonymisierungsdienste erlauben eine anonyme und sichere Nutzung des Internets. Die German Privacy Foundation beteiligt sich aktiv am Ausbau dieser Netze und bringt dafür IT-Kompetenz, juristische Unterstützung, finanzielle Ausstattung und Pressekontakte zusammen. Die German Privacy Foundation betreibt leistungsfähige Anonymisierungsserver im Tor- und JonDonym-Netzwerk, Mixmaster Remailer zur E‑Mail-Anonymisierung und I2P-Knoten zur anonymen Bereitstellung von Inhalten. Mitglieder der German Privacy Foundation betreiben weitere Server in eigener Verantwortung mit Unterstützung des Vereins.
Im Rahmen des Tor-Partnerprogramms bietet die German Privacy Foundation privaten Betreibern von Tor-Servern an, die vollständige juristische Verantwortung für ihren Tor-Server zu übernehmen. Dies schützt Betreiber vor unberechtigter staatlicher Repression, wie z.B. Strafanzeigen und Hausdurchsuchungen – sofern kein persönliches Verschulden vorliegt. Die Finanzierung wird weiterhin vom bisherigen Betreiber sichergestellt. Einer von mehreren Vertrauens-Administratoren der GPF erhält vollständigen Root-Zugriff auf dem Tor-Server, um dessen Missbrauch auszuschließen und im Krisenfall eingreifen zu können. Im Normalfall wird der Vertrauens-Administrator die Konfiguration nicht ändern.
Die GPF bietet Organisationen und Vereinen Unterstützung beim Aufbau einer anonymen Infrastruktur. Die GPF kann Server auf vertraglicher Grundlage installieren und warten sowie zukünftige Administratoren schulen. Dieses Angebot bezieht sich insbesondere auf die Netzwerke Tor, JonDonym, Mixmaster Remailer und I2P.
Informantenschutz für Journalisten
Die Skandale um die illegale Überwachung von Journalisten und die Einführung der Vorratsdatenspeicherung haben gezeigt, dass Journalisten die Möglichkeit haben müssen, anonym von Informanten kontaktiert werden zu können. Genau das ermöglicht die PrivacyBox (https://privacybox.de), ohne dass technische Kenntnisse erforderlich sind – weder beim Empfänger noch beim Sender. Die PrivacyBox ist eine Open Source Software der German Privacy Foundation, mit der Informanten anonym und verschlüsselt Nachrichten über ein einfaches Web-Formular an Journalisten versenden können. Die PrivacyBox wird als Dienst durch die GPF betrieben und kann von Journalisten und andere Interessenten kostenlos genutzt werden.
Mittels der PrivacyBox können Informanten anonym und verschlüsselt Nachrichten über ein einfaches Web-Formular an Journalisten senden. Die PrivacyBox wird durch die GPF betrieben und kann von Journalisten und andere Interessenten kostenlos genutzt sowie als Open Source herunter geladen werden.
Mitgliedschaft und Unterstützung des German Privacy Foundation e.V.
Werden Sie Mitglied bei dem German Privacy Foundation e.V. und unterstützen Sie unsere Arbeit! Der Beitrag ist frei wählbar. Der Mindestbetrag beträgt jährlich 24 € und kann in begründeten Ausnahmefällen erlassen werden. Wenn Sie im Bereich Datenschutz und Privatsphäre aktiv werden wollen, bietet Ihnen die GPF hierfür mit engagierten Experten die richtige Aktionsplattform. Gerne können Sie sich mit eigenen Ideen und Vorschlägen einbringen. Die GPF benötigt zudem ständige Unterstützung in den Bereichen Tor-Serveradministration, Mentoren-Programm und bei Schulungen zu den Themen Tor, OpenPGP und zu allgemeinen Fragen der Sicherheit und Privatsphäre.
Anschrift und Kontakt
German Privacy Foundation e.V. Berliner Straße 69 13189 Berlin
Web: https://www.privacyfoundation.de Sicheres und vorratsdatenfreies Kontaktformular: https://www.awxcnx.de/info.msg E-Mail: info@privacyfoundation.de
Bitte nutzen Sie die Möglichkeiten zur E-Mail-Verschlüsselung: OpenPGP (bevorzugt) Der öffentliche Schlüssel 580E34BE hat den Fingerabdruck A0D8 A803 7F22 A0D4 7C08 0ED8 E554 F831 580E 34BE. S/MIME (alternativ) Das X.509 Zertifikat ist: gpf_info.crt. Es ist mit dem CA-Root-Zertifikat der GPF e.V. gpf_root_ca.pem signiert, welches als Zertifizierungsstelle für S/MIME-Zertifikate zu importieren ist. Der MD5-Fingerprint dieses Zertifikates lautet: 43:9F:C9:82:0C:8E:E2:9D:9F:6F:EC:4A:B6:1D:E9:B6
Stand: 1. September 2009